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Die Sendlinger Bauernschlacht, die
Christnacht von 1705
Im Laufe des spanischen Erbfolgekriegs war Bayern von den Österreichern
unter der Regentschaft der Habsburger besetzt. Die Besatzungsmacht zwang den
damaligen Kurfürst Max Emanuel und seine Frau ins Exil. Max ging nach
Brüssel, seine Frau wurde nach Venedig gebracht. Die Habsburger herrschten
sehr willkürlich über die Bevölkerung und vor allem die Bauern hatten sehr
zu leiden. Ihre Söhne wurden gnadenlos zum Wehrdienst eingezogen. Neben dem
menschlichen Verlust - die meisten blieben im Feld - war dies auch ein
großes wirtschaftliches Problem für die Landwirte. Damit fielen nämlich
wichtige Arbeitskräfte aus. Zudem mussten sie den durchreisenden Militärs
kostenlos Unterkunft bieten und sie verköstigen. Aus diesem Druck heraus
erwuchs schließlich Unmut und es kam unter der Führung einiger
Intellektueller zu einer Revolte in Bayern. Zu diesen Intellektuellen
gehören unter anderem Franz Bernhard von Prielmayr, der damalige Münchner
Bürgermeister Ossinger, Georg Sebastian Plinganser und viele andere.
Wichtige Zentren des Aufstands der Oberländer (die Unterländer kamen aus
Niederbayern und der Oberpfalz) waren Lenggries, Kelheim, Tölz, Burghausen,
Braunau, Kochel, Königsdorf und eben auch Sendling, dieses allerdings erst
in der Endphase. Eher eine Nebenrolle, aber dennoch nicht unbedeutend hatte
das Kloster Benediktbeuern. In Burghausen spielte Prielmayr eine
entscheidende Rolle, in Braunau Plinganser. Eine der Münchner Leitfiguren
war der "Jägerwirt" Johannes Jäger. Jäger war auch bei der letzten
Besprechung im Gasthaus "zur Post" in Königsdorf, das auch heute noch
existiert, anwesend und hat die leider letztlich missglückte Koordination
für die Landeshauptstadt übernommen. Nacherfolglosem Sturm auf München
wurden die Aufständischen von der habsburgischen Armee unter General de
Wendt in der Nacht zum 25. Dezember 1705 auf unvorstellbar grausame Weise
bei Sendling hingemetzelt. (Auf der Anhöhe an der heutigen Lindwurmstrasse
bei der alten Sendlinger Kirche).
![](img/schmidkochel.jpg)
Das Schmid von Kochel Denkmal am
Sendlinger Berg
"Seit
einigen Jahren gedenkt der Schmied von Kochel Verein dem Gemetzel mit einem
Mahnumzug am 24.12. um 23:00 Uhr, über die Daiserstr. -
Plinganserstr.- zur alten Sendlinger Kirche."
siehe auch unter:
historischegruppe-schmiedvonkochel.
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