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Deutsches Museum (München), 1925 in München eröffnetes technisch-naturwissenschaftliches Museum. Es ist das größte Museum seiner Art in Europa und versammelt auf einer Ausstellungsfläche von etwa 48 000 Quadratmetern rund 17 000 Exponate in der Schausammlung; daneben verwahrt es mehr als 45 000 Stücke in den Depots. Die Präsenzbibliothek umfasst rund 700 000 Bände und ein Archiv mit 150 Nachlässen von Wissenschaftlern, Technikern und Ingenieuren, darunter 60 000 technische Zeichnungen. Gründer des Museums war der Ingenieur Oskar von Miller (1855-1934), der mit Hilfe des Vereins Deutscher Ingenieure die stürmischen Fortschritte der Naturwissenschaften von 1870 bis 1914 dokumentieren wollte. Nach einer Ausstellung zum Thema Elektrizität (1882) und einer Maschinenausstellung (1897) berief er am 5. Mai 1903 die Gründungsversammlung für ein Deutsches Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik ein. Vorbilder existierten bereits mit dem British Museum of Natural History in London und dem Conservatoire des arts et métiers in Paris. Im Jahr darauf stellte die Stadt München das Gelände der Kohleninsel (heute Museumsinsel genannt) für den Bau zur Verfügung, der 1909 von Gabriel von Seidl begonnen wurde. 1932 wurde die Bibliothek, 1936 der Kongresssaal eröffnet.

Großer Wert wurde von Beginn an auf die didaktische Gestaltung der Abteilungen gelegt, um auch abstrakte technische Phänomene beispielsweise aus der Welt der Physik und der Elektrizität anschaulich zu machen. In den verschiedenen Abteilungen ist u. a. der Bergbau in Form eines begehbaren „Bergwerkes" dokumentiert; Wasserkraft, Brückenbau und Schifffahrt werden anhand funktionstüchtiger Modelle erklärt. Historische Fahrräder, Automobile (darunter der erste „Benz-Motorwagen" von 1886) und Eisenbahnen sowie die Luftfahrt (u. a. mit Originalfluggeräten von Lilienthal und Wright), Nachrichten-, Photo-, Textil- und Elektrotechnik sind in umfassenden Sammlungen vertreten. Die Physikabteilung glänzt mit Originalapparaten von Georg Simon Ohm, André Ampère, Heinrich Hertz und Wilhelm Conrad Röntgen. Sehenswert ist auch die Sammlung historischer Musikinstrumente. Der insgesamt rund 17 Kilometer lange Rundgang mit einer Vielzahl von Demonstrationsobjekten und Informationstafeln ist an einem Tag sicher nicht zu schaffen. Außerdem verfügt das Deutsche Museum über eine Sternwarte und ein modernes Planetarium mit regelmäßigen Vorführungen. Im Gebäudekomplex untergebracht ist neben Tagungsräumen außerdem ein Kino mit mehreren Vorführsälen, in dem u. a. Filme im IMAX-Großbildverfahren gezeigt werden. Außenstellen sind die ehemalige Flugwerft in Oberschleißheim bei München, in deren Hallen die Luftfahrtabteilung untergebracht ist, und das Deutsche Museum in Bonn. Zu den publizistischen Aktivitäten des als öffentlich-rechtliche Anstalt geführten Museums gehören neben den Katalogen zu einzelnen Abteilungen und Sonderausstellungen die Zeitschrift Kultur & Technik (seit 1977) und die Buchreihe Abhandlungen und Berichte des Deutschen Museums (seit 1929). Dem Museum angegliedert sind das Forschungsinstitut für Technik- und Wissenschaftsgeschichte und das Kerschensteinerkolleg, eine Einrichtung für Fortbildungsmaßnahmen.

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