Die Münchner Residenz

Münchner Residenz, Wohn- und Regierungssitz der bayerischen Herzöge und Könige in München.

Der Bau dieser komplexen, vielfach umgebauten und erweiterten Anlage begann 1255 unter Herzog Ludwig dem Strengen, der seine Hofhaltung von Landshut nach München verlegte. Mit der folgenden Bautätigkeit stehen die Namen von weiteren Herzögen, fünf Kurfürsten, einem römischen Kaiser sowie fünf bayerischen Königen und einem Prinzregenten in Verbindung.

Im Lauf der Jahrhunderte entstanden verschiedene neue Bautrakte, die sich um insgesamt sieben Höfe gruppieren. Zahlreiche bedeutende Architekten waren an der Gestaltung der Residenz beteiligt. Nach dem 1. Weltkrieg ging die Residenz in den Besitz des Freistaats Bayern über, der nach den Kriegszerstörungen im 2. Weltkrieg auch die Wiederherstellungsarbeiten durchführen ließ.

 Zu den wichtigsten Teilen der Residenz gehören u. a. das Antiquarium, das von 1569 bis 1571 von Jacopo Strada und Wilhelm Egkl als Saal für die herzogliche Antikensammlung angelegt und von Friedrich Sustris von 1586 bis 1600 zu einer prächtigen Festhalle umgestaltet wurde. Es gilt als der bedeutendste profane Renaissanceraum nördlich der Alpen. Im Anschluss an das Antiquarium ließ Herzog Wilhelm V. ebenfalls von Sustris eine Vierflügelhalle mit reich ausgestattetem Innengarten (1581-1586) errichten. Diese als Grottenhof bezeichnete Anlage erinnert an italienische Renaissancegärten.

Unter Herzog Maximilian I. wurden Heinrich Reiffenstuel und Heinz Schön der Ältere mit dem großzügigen Ausbau der Residenzanlage beauftragt, die Neue Hofkapelle entstand zwischen 1601 und 1603, die Reiche Kapelle 1607. Hans Krumper hatte die Leitung bei der Errichtung der monumentalen Schlossanlage der Kaisertrakte im Nordwesten der Residenz (1611-1616).

Unter den Kurfürsten Carl Albrecht und Maximilian III. Joseph begann die bedeutende Bautätigkeit von François de Cuvilliés dem Älteren. Nach dem Residenzbrand 1729 gestaltete er die betroffenen Teile neu. Dazu gehörten die Ahnengalerie, die Reichen Zimmer und die Grüne Galerie (alle 1730 bis 1737). Nach einem weiteren Brand 1750 errichtete de Cuvilliés das Alte Residenztheater, das später in Cuvilliés-Theater umbenannt wurde.

1809 nahm Andreas Gärtner die Umgestaltung des Alten Herkulessaales vor. Karl von Fischer und Leo von Klenze bauten das Hof- und Nationaltheater (1811-1825), Klenze die Hofreitschule (1817-1822), den Königsbau (1826-1835), die Allerheiligen-Hofkirche (1826-1837) sowie den Festsaal mit Thron- und Ballsaal (1835-1842). Auch die Innenausstattung und die Sammlungen machen die Münchner Residenz zu einem der eindrucksvollsten Herrscherhäuser Mitteleuropas. Im Königsbau der Residenz sind im Residenzmuseum mehrere Stielräume, bedeutende Porzellan- und Silbersammlungen sowie zahlreiche weitere Ausstellungsstücke zu besichtigen.


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